Ein Reichsgestz von 1933 zum Schutz des deutschen Weinbaus, das die Rodung und Ausrottung aller Hybriden-Reben – die so genannten Oberlin – vorsah, war ein besonderer Anlaß für einige Oftersheimer Bürger einen Verein zu gründen. Das Gesetz erzeugte Ratlosigkeit und Verbitterung bei den Landwirten und Gartenbesitzern. Um gegen die vernichtung von einigen Hektar Rebfläche auf den Dünen zu protestieren, wurde am Sonntag, den 15. Januar 1933 im Gasthaus „Zum Löwen“ eine Versammlung abgehalten. 40 Personen besprachen maßnahmen gegen das Rodungsgesetz und gründeten unter Vorsitz von Hermann Hepp den „Obst-,Reb- und Gartenbauverein Oftersheim„.
Die Ausrottung der geliebten „Oberlin“ – auch „Amerikaner“ oder „Franzosen“ genannt – konnte nicht ganz verhindert werden. Der Verein übernahm zusätzlich die Aufgabe, die Produktion von Obst und Gemüse zu steigern, um die Ernährung der Bevölkerung in den Kriesenzeiten zu sichern. Während in den ersten Kriegsjahren die Vereingeschäfte stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, mussten sie im Frühjahr 1944 vollständig eingestellt werden.
Nach dem Krieg trafen sich am 23. Februar 1946 wieder 40 Mitglieder im Gasthaus „Zum Kronprinzen“, um die Vereinstätigkeit voran zu bringen. Ab Herbst 1947 verhandelte der Verein mit der Gemeindeverwaltung in der Absicht, ein 5 Hektar goßes Gelände auf dem ehemaligen Exerzierplatz für eine Obst- und Rebanlage zu pachten. Im Frühjahr 1948 wurde der Pachtvertrag mit der Gemeinde über das Gelände am „Oberen Wald“ abgeschlossen. und das Gelände zur Bepflanzung für eine Rebanlage und Obstbäumen eingeteilt. Bis zum Herbst 1949 waren die Rodungs- und Planierarbeiten beendet und das Pflanzen der 1.300 Steinobstbäumen und der hunderten Rebsetzlingen war abgeschlossen. In den folgenden Jahren stand die Gemeinschaftsanlage im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. So wie sich die wirtschaftliche Lage in den Nachkriegsjahren verbesserte, ließ das Interesse an den Pachtgrundstücken bei den Mitgliedern nach. Von über 400 Mitgliedern ging in den Kriegs- und Hungerjahren die Zahl bis 1952 auf 230 zurück.
1958 stand das 25-jährige Vereinsjubiläum an, gefeiert wurde unter dem Vorsitz von Georg Weber im Saale zur Rose.
1963 wurde die Gemeinschaftsanlage umzäunt. Der Pflegezustand in der gesamten Anlage verschlechterte sich zunehmends und wurde zum Sorgenkind des Vereins. Viele Parzellen lagen brach. Neue Interessenten konnten nicht gefunden werden. Um die Anpflanzungen in der Anlage vor Wildverbiss zu schützen, errichtete die Vorstandschaft 1963 eine 352 Meter lange stabile Einzäunung.
1964 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen. In der Generalversamlung 1964 wurden neben vielen Mitgliederehrungen auch eine Satzung beim Vereinsregister Schwetzingen eingetragen und zum „Obst-, Reb- und Gartenbauverein Oftersheim e.V.„
Ein Wunschtraum des Vereines, der in der Vorstandschaft in aller Stille vorbereitet wurde, fand seine Verwirklichung. Im Frühjahr 1966 konnte mit dem Beginn der Bauarbeiten für das vereinshaus begonnen werden. nach einer Verschnaufpause und Überwindungen einiger Schwierigkeiten konnte am 3. September 1967 das Vereinshaus eingeweiht werden.
1967 wurde der Pachtvertrag mit der Gemeinde Ofterheim für den Oberen Wald um 25 Jahre verlängert.
1968 wurde das 1. Gartenfest in Zusammenarbeit mit dem Oftersheimer Musikverein gefeiert. Hier wurde auch der Kinderspielplatz eingeweiht.
1972 bekam der Verein seinen jetzigen Namen „Gartenbauverein Oftersheim e.V.“ der bis heute unverändert erhalten ist. Mittlerweile haben wir 500 Mitglieder.
1975 wurde die Anlage an das Telefon-, Elekritizäts- und Wassernetz angeschlossen, bedingt durch den Bau der Aussiedlerhöfe in der Umgebung.
1977 wurden die staubigen Wege mit einer Bitumenschicht überzogen, um das ständige Ärgernis der Staubentwicklung entgegenzutreten.
1978 nahm der Verein zum ersten mal am Landeswettbewerb für die schönste Kleingartenanlage teil. Die jahrelange, mühsame Aufbauarbeit wurde mit einem 2. Platz des Landesverbands der Gartenfreunde Baden-Württemberg belohnt.
1981 holte der Verein abermals den 2. Platz im Landeswettbewerb.
1983 rückte das 50-jährige Vereinjubiläum nahe. Hier wurden enorme Anstrengungen von allen erbracht. Das Vereinshaus Gelände wurde umgestaltet, auch wurden durch Karl Siebig unzählige Gartenhäuschen mit wundervollen Landschaften bemalt, so kreierte er auch das noch heute gültige Vereinsemblem.
1984 löste Hermann Anschütz den bisherigen Vorsitzenden Franz Lasi ab, das Vereinsgelände erhielt einen stabileren Zaun und die gemeinde beteiligte sich an der Erstellung von vier Kompost Silos. Und wieder räumte der Verein bei einem Wettbewerb zur „schönsten und umweltfreundlichsten Anlage“ einen Sonderpreis des Landesverbandes ab.
1986 berichtete das Kurpfalz Radio in einer Live-Sendung über die Errichtung des Gerätehauses, des Vereines und seinen Zielen und Aufgaben.
1987 hatte man sich entschlossen, das Vereinshaus zu renovieren, unter anderem mit Isolierglasfenstern mit Sprossen und ein aufgewerteter Gastraum.
1988 übernahm Peter Wierer das Ruder des Vereins.
1989 hatte man einen Obstbaum Lehrpfad errichtet mit neun Hochstämmen, Kinder wurden Paten; eine weitere Bereicherung der Gartenanlage. Die Gemeinde zeichnete das Vorhaben mit einem Umweltpreis aus.
1990 Vivian und Wibke sorgten für schwere Beschädigungen an Gerätehaus und Spielgeräten durch umgefallene Kiefern. Das Kurpfalzradio war wieder live zu Besuch und berichtete über „Gift im Garten“.
1992 war die Vereinsgastätte nun schon da, es war kein leichtes Unterfangen in der damaligen Zeit mit den spärlich vorhandnen Mittel das zu erreichen. So trafen sich diejenigen, die damals am Bau beteiligt waren zu einer kleine Feier.
1993 zum 60-jährigem Bestehen des Vereines schloss die Gemeinde die Anlage an die Kanalisation an, sodaß die Vorstandschaft nun endlich mit der Toiletten-und Vereinshauserweiterung beginnen konnte.
1994 Ehrenmitglied Josef Geier erhielt als sehr engagierter Fachberater für 30 Jahre Beratung eine Ehrenurkunde.
1995 gab es die Wiedereröffnung des Vereinshauses nach Erweiterung.
1997 Planungen zur Übernahme der neuen Gartenalge im Kohlwald haben viel Zeit und Anstrengungen gekostet,
1999 wurden für besondere Leistungen 3 Ehrenmitglieder ernannt zur Gründung der neuen Gartenanlage, 41 Pachtverträge wurden geschlossen und viele Gartenhütten schossen mit Baugenehmigung aus dem Boden.
2003 , nach 70 Jahren, zählt der Verein an die 800 Mitglieder (passive Mitglieder und Pächter), das Vereinhaus erhierlt eine Verglasung der Terrasse, also ein Wintergarten.
neue Speilgeräte wurden für den Spielplatz angeschafft, diese werden ständig überwacht, repariert und ggfalls erneuert.
2007 Am alle 10 Jahre stattfindenden Gemeindefest beteiligte sich der Verein, sowohl mit der Jugend als auch mit den Großen, alle waren bei der Sache. Der Festumzug wurde durch den „Apfelsaft-Wagen“ des Vereins bereichert. Die Beteiligten in passend geschminktem Kostüm, verteilten über 300 Äpfel und an die 50 Liter Apfelsaft an die Besucher des Umzuges.
… to be continued soon …